Ursachen beim Mann

Einschränkungen der männlichen Fruchtbarkeit werden durch die Untersuchung einer Samenprobe erkannt. Nach den Kriterien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) analysiert unser zertifiziertes andrologisches Labor die Spermienkonzentration, die Beweglichkeit (Motilität) und das Aussehen der Spermien (Morphologie). Neben körperlichen Ursachen können auch äußere Faktoren wie Nikotin, Alkohol, Medikamente, Stress, Infekte, Umweltbelastungen und Mangelernährung Einfluss auf die Fruchtbarkeit haben.

Hormonelle Störungen

Hormonelle Störungen können zu einer Einschränkung des Spermiogramms führen. Zwei Hormone sind bei den Männern wichtig für die Neubildung von Spermien: FSH und LH. Diese werden in der Hirnanhangsdrüse gebildet. Sie sorgen für die Entstehung des männlichen Hormons Testosteron und für die Spermienbildung.

Krampfadern am Hoden

Aufgrund von Krampfadern am Hoden kann es durch die gesteigerte Durchblutung zu einer Überwärmung des Hodens kommen. Die Überwärmung schränkt die Spermienbildung ein.

Hodenhochstand

Bei Jungen kann in den Monaten nach der Geburt das Herunterwandern des Hodens in den Hodensack verzögert verlaufen oder ausbleiben. Man spricht dann von einem Pendelhoden oder einem Hodenhochstand. Dies sollte spätestens bis zum Ende des zweiten Lebensjahres behandelt worden sein. Anderenfalls kann es durch die Überwärmung des Hodens zu einer dauerhaften Einschränkung der Spermienbildung kommen.

Mumps

Kommt es in der Kindheit oder im jungen Erwachsenenalter zu einer Mumpsinfektion, kann das Mumpsvirus in etwa 30 % der Fälle bei Jungen und Männern auch auf die Hoden übergreifen. Dies beginnt am Ende der ersten Krankheitswoche mit erneutem Fieberanstieg, Schwellung und Schmerzhaftigkeit meist nur eines Hodens. Daraus können in 13 % Störungen der Fruchtbarkeit entstehen, selten auch Unfruchtbarkeit.

Tumore

Der Grund für ein auffälliges Spermiogramm kann in einer Tumorerkrankung des Hodens zu finden sein. Männer mit Fruchtbarkeitsstörungen haben ein erhöhtes Risiko, an Hodenkrebs zu erkranken, insbesondere wenn in der Kindheit ein Hodenhochstand  vorhanden war. Daher sollte man bei einem deutlich eingeschränkten Spermiogramm eine urologische Untersuchung mit Ultraschall des Hodens durchführen lassen.

Erektionsstörungen

Erektionsstörungen können viele Ursachen haben. Es gibt körperliche Ursachen wie Krankheiten des Nervensystems (z. B. Rückenmarkverletzungen oder Multiple Sklerose), psychische Ursachen (z. B. Partnerschaftsprobleme, Stress, Depressionen) oder auch Medikamente, die als Nebenwirkung eine Erektionsstörung auslösen können.

Diabetes

Diabetes kann dazu führen, dass sich als Spätfolge Blutgefäße verengen. Mit verengten Gefäßen ist die Durchblutung auch des Penis eingeschränkt. Häufig kommt es entweder begleitend oder durch die Zuckererkrankung zu einem Bluthochdruck. Auch das Nervensystem kann durch einen zu hohen Blutzuckerspiegel Schaden nehmen. Nicht selten treten Erektionsstörungen auf.

Sterilisation

Sterilisationen lassen sich prinzipiell zwar rückgängig machen, die Spermienqualität ist danach jedoch häufig stark eingeschränkt. Die Einschränkung hängt von der Dauer der Sterilisation ab. Je länger ein Mann sterilisiert war, desto weniger Spermien werden vom Hoden produziert. Als Alternative ist die Spermiengewinnung durch eine Hodenbiopsie (TESE) möglich. Mit den vorhandenen Spermien kann dann eine Außerkörperbefruchtung durchgeführt werden (ICSI).

Alter als Ursache des unerfüllten Kinderwunsches

Auch das männliche Alter spielt nach neueren Untersuchungen eine größere Rolle beim unerfüllten Kinderwunsch als bisher angenommen. Es ist bekannt, dass die Anzahl der schnell beweglichen Spermien langsam aber kontinuierlich abnimmt, wodurch die Befruchtung der Eizelle erschwert werden kann.

Nikotin

Bei Rauchern sind oftmals deutlich langsamere Spermien zu finden als bei Nichtrauchern. Das Einschränken oder Aufgeben des Rauchens führt zu einer erheblichen Verbesserung der Spermienqualität

Anabolika

Die Einnahme von Hormonpräparaten zum Muskelaufbau (Anabolika, Testosteron) kann zu einem Fehlen jeglicher Samenzellen im Ejakulat führen (Azoospermie). Nach dem Absetzen der Präparate kommt es in der Regel zur erneuten Bildung von Spermien.